Ein realistischer Blick auf generative KI in der Unternehmenskommunikation
| By Philipp Kienemund | 0 Comments
von Christian Dingler, Director Corporate & Digital
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde – auch in der Unternehmenskommunikation. Dahinter stehen ganz handfeste Entwicklungen, mit denen sich Agenturen und Kunden auseinandersetzen sollten. Aus unserer Sicht nicht ganz so gravierend, wie der Hype das aktuell glauben machen will. Jedoch nicht weniger dringend. Agenturen müssen sich mit KI beschäftigen. Zum einen, um zukunftsfähig zu bleiben, zum anderen, um die Change-Prozesse bei Kunden moderieren zu können, die schon jetzt mit Kraft anrollen.
Künstliche Intelligenz im Unternehmenskontext: Eine transformative Kraft
Der jüngste Hype wurde durch die jüngsten Entwicklungen der so genannten generativen KI ausgelöst: Softwaregestützte Sprachmodelle, die in der Lage sind, als Ein- oder Ausgabe-Interface in der Kommunikation mit uns Menschen dazuzulernen.
Die Wahrheit jenseits jedes Hypes: Für die meisten Unternehmen ist die Anwendung generativer Modelle die Kür. Die Pflicht – und damit die Budgets – liegen in analytischen, geschäftsmodellnahen KI-Anwendungen. Diese geschäftsmodellnahen Anwendungen ändern schon jetzt nachhaltig die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, z. B. wenn Logistikunternehmen die Warenströme und damit ihre Kapazitätsplanung berechnen.
Realistische Perspektiven auf generative KI
Die wichtige Frage für uns Kommunikator*innen: Wenn Kommunikation unser Geschäft ist und generative KI Kommunikation übernehmen kann – ist generative KI dann nicht eine geschäftsmodellnahe Anwendung für Agenturen? Unsere Antwort lautet – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt: „noch nicht.“
Wer jemals versucht hat, eine Pressemitteilung von einer generativen KI schreiben zu lassen, weiß, was gemeint ist. Zu groß sind die Unterschiede zwischen der gewünschten Tonalität und der vorgeschlagenen, zwischen dem deutschen Stil und dem amerikanischen, mit dem die meisten KIs trainiert wurden.
Wer als Agentur allerdings glaubt, sich jetzt noch ein paar Jahre ausruhen zu können, der schafft sich ab. Wir bei Grayling begreifen die Einführung generativer KI als Management-Aufgabe. Deswegen gehen wir das Thema strategisch an, um unsere proprietären Prompts als KI-Assistenten für vordefinierte Aufgaben zu finden. Dies erlaubt uns gleichermaßen effizienter zu werden und unseren USP in diesem Bereich zu entwickeln.
Stichwort Effizienz verbunden mit einem Versprechen an den Nachwuchs: Entspannt Euch. Wir sehen keine Entlassungswelle aufgrund künstlicher Intelligenz auf die Branche zurollen. Vielmehr glauben wir an das, was in allen anderen Branchen bei der Einführung geschäftsmodellnaher KI auch passierte: Effizienzsteigerungen führten zu Erweiterung des Leistungsangebots, nicht zu Entlassungen.
Die Rolle der internen Kommunikation
Was wir allerdings zum jetzigen Zeitpunkt bereits sagen können: Interne und Change-Kommunikation werden noch wichtiger werden.
Die interne Kommunikation ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer KI-Implementierung im Unternehmen. Denn: Mitarbeiter*innen müssen auf dieser Reise mitgenommen und entsprechend vorbereitet werden. Eine transparente, inklusive und effektive Kommunikationsstrategie ist dabei unerlässlich, um Ängste abzubauen, Akzeptanz zu fördern und die Belegschaft auf die neuen Arbeitsweisen einzustellen.