Pandemie beschert der Pharmaindustrie einen Imagegewinn – mit einigen Ausnahmen
Oktober 21st, 2021
Frankfurt, 05. Oktober 2021 – Eine Studie von Grayling unter 3.000 Befragten in sechs Ländern* zeigt, dass durchschnittlich jeder Zweite (49 Prozent) die Pharmaindustrie heute positiver wahrnimmt als vor der Pandemie. Allerdings zeigen sich deutliche regionale Unterschiede zwischen der größten Zustimmung in China (89 Prozent) und der geringsten Zustimmung in Frankreich (33 Prozent).
„Im vergangenen Jahr standen vor allem jene Pharmaunternehmen, die Impfstoffe gegen COVID-19 entwickelt haben, im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Nun bietet sich für die gesamte Industrie dank des gewachsenen Verständnisses und höherer Wertschätzung seitens der Verbraucher*innen die Chance, mit geschickter Kommunikation für einen langanhaltenden Imagegewinn zu sorgen”, sagt Kathryn Ager, Head of Health bei Grayling.
Jeder Zweite sieht Pharmabranche jetzt positiver
Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten gab an, dass die Pharmaindustrie einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft habe. In Deutschland sieht jeder Zweite (51 Prozent) den Einfluss der Pharmaindustrie auf die Gesellschaft als positiv an. Nur 17 Prozent betrachten den Einfluss als negativ; im weltweiten Durchschnitt sind es 14 Prozent der Befragten.
„Pharmaunternehmen besitzen jetzt eine Reichweite, die sie vor der Pandemie nicht hatten,“ sagt Ager. „Dies bietet die einmalige Gelegenheit, Themen wie Forschung und Entwicklung, innovative und nachhaltige Lösungen für Gesundheitsfragen oder auch Zugang und Preisgestaltung gezielt zu adressieren. Jene Unternehmen, denen dies am besten gelingt, werden nicht nur jetzt, sondern auch in den kommenden Monaten und Jahren Erfolg haben.“
Ergebnisse im Detail:
- Sicherheit, Ethik und Ehrlichkeit für Deutsche entscheidend
- Pandemie bringt erhöhte Aufmerksamkeit für AstraZeneca, Johnson & Johnson und Pfizer
- Pfizer verbucht größten Imagegewinn
Sicherheit, Ethik und Ehrlichkeit für Deutsche entscheidend
Für Verbraucher*innen in Deutschland steht bei der Beurteilung von Pharmaunternehmen die Sicherheit der Behandlung (80 Prozent) an oberster Stelle auf der Wertigkeitsskala; gefolgt von den Themen Ethik und Ehrlichkeit (75 Prozent). Als weitere Kriterien nennen sie Investitionen in Forschung & Entwicklung (68 Prozent) sowie knapp darunter die faire Preisgestaltung von Pharmaprodukten (65 Prozent).
Deutschen sind Sicherheit der Behandlung sowie Ehrlichkeit und Ethik bei Pharmaunternehmen am wichtigsten. Abbildung Grayling Deutschland.
Weitere Ergebnisse:
- Deutsche Männer sehen in der Pandemie die Pharmabranche positiver (46 Prozent) als Frauen (26 Prozent).
- Für die Mehrheit der Befragten in Deutschland ist es wichtig, dass ein COVID-19-Impfstoff in ihrem Land entwickelt wird (68 Prozent). Im Vergleich: China (86 Prozent), Frankreich (65 Prozent), USA (60 Prozent), Russland (49 Prozent) und Großbritannien (45 Prozent).
- Jeder Zweite in Deutschland vertraut eher einem Impfstoff, der nicht gewinnorientiert produziert wird oder bei dem der Hersteller verspricht, Impfdosen an ärmere Länder zu spenden (beide 53 Prozent).
Pandemie bringt erhöhte Aufmerksamkeit für AstraZeneca, Johnson & Johnson und Pfizer
Aufgrund der Pandemie profitiert die Branche nicht nur ökonomisch von der Dynamik der weltweiten Impfkampagnen, sondern auch von erhöhter Aufmerksamkeit bei den Verbraucher*innen. So sind viele Menschen erstmalig mit Markennamen von Pharmaunternehmen vertraut geworden, die sie zuvor nicht kannten. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Wahrnehmung von Pharmaunternehmen vor und während der Pandemie unterschiedlich ausfällt. Die Bekanntheit von Bayer etwa war schon vor der Pandemie mit 90 Prozent sehr hoch. AstraZeneca hingegen war nur 60 Prozent der Deutschen vor der Pandemie ein Begriff; seit COVID-19 sind es 90 Prozent. Auch bei Johnson & Johnson stieg die Aufmerksamkeit deutlich an: von 73 Prozent auf 91 Prozent. Genauso bei Pfizer von 70 Prozent auf 90 Prozent.
Die Bekanntheit von AstraZeneca ist in Deutschland mit der Pandemie um 30 Prozent gestiegen. Abbildung Grayling Deutschland.
Pfizer verbucht größten Imagegewinn
Insgesamt hat sich die Einstellung zur Pharmabranche grundlegend verbessert – mit einigen Abweichungen. In der Pandemie am meisten wahrgenommen haben 80 Prozent der Deutschen AstraZeneca. Dies jedoch primär im Zusammenhang mit Nebeneffekten der COVID-19-Impfung (67 Prozent). Danach folgen Johnson und Johnson (71 Prozent), Pfizer (63 Prozent) und Takeda (46 Prozent).
Pfizer genießt jetzt unter Deutschen eine höhere Zustimmung (+50 Prozent) als vor der Pandemie, gefolgt von Roche (+35 Prozent), Johnson and Johnson sowie Novartis (beide 33 Prozent). Geringste Zustimmung erhielt AstraZeneca (-16 Prozent).
Download:
Whitepaper (in Englischer Sprache): Emerging from Covid-19: What Next for the Pharmaceutical Industry?
*3.000 Personen, davon je 500 in Deutschland, in Großbritannien, Frankreich, den USA, Russland und China befragte Opinium Research im Auftrag von Grayling im Juni 2021.
**Das Whitepaper “Emerging from Covid-19: What next for the pharmaceutical industry?” können Sie hier kostenlos herunterladen.
Medienkontakt:
Melanie Streich, melanie.streich@grayling.com, Tel.: +49 (0)171 177 56 10